Inhalt:
Sowohl im betrieblichen Umfeld als auch bei der privaten Nutzung geht es heutzutage nicht mehr um die Frage, ob Software eingesetzt wird, sondern für welche Software man sich entscheiden sollte. Bei solchen Entscheidungsprozessen ist die Usability der Software häufig keine explizierte Anforderung, aber implizit hat sie einen hohen Einfluss auf die Auswahlentscheidung. Eine gute Usability und ein positives Benutzungserlebnis für den Benutzer können nur erreicht werden, indem man die gestellten Wünsche, verdeckten Bedürfnisse und kognitiven Fähigkeiten der Benutzer kennt und versteht. Neben der Wahl der „richtigen“ Technologie und des „richtigen“ Vorgehens ist also die Berücksichtigung der Nutzer und ihrer Bedürfnisse für den späteren Projekt- bzw. Produkterfolg fundamental. Usability ist aber weder eine der Software inhärente Produkteigenschaft, noch kann Usability wie ein Software-Feature separat zu einem bestimmten Zeitpunkt entwickelt werden. Usability steht immer in einem bestimmten Nutzungskontext und dieser Kontext muss klar verstanden werden, um sie zu erhöhen. Außerdem muss zur Verbesserung der Usability in den gesamten Softwareentwicklungsprozess eingegriffen und je nach Projektphase und Projektsituation unterschiedliche Prinzipien und Methoden ausgewählt und adaptiert werden. Das Ziel sollte es dabei sein, trotz komplexer Funktionalität und Informationsfülle eine gute Gebrauchstauglichkeit der Software für die jeweilige Zielgruppe sicherzustellen. Dabei soll durch Berücksichtigung emotionaler und ästhetischer Faktoren ein möglichst positives Benutzungserlebnis für den Benutzer geschaffen werden.
Literatur
- Jakob Nielsen. "Usability Engineering". Boston: Academic Press, Inc. 1993.
- Donald A. Norman, "The Design of Everyday Things". Basic Books, 1988.