Inhalte: Aus humangeographischer Perspektive werden Rassimus, Grenz(ziehung)en und deren Begleiterscheinungen Migration und eine postmigrantische (Stadt-)Gesellschaft nicht als periphere Phänomene verhandelt, sondern im Gegenteil als wesentlicher Bestandteil gesellschaftlicher Strukturen. Eine kritische geographische Migrationsforschung versteht Grenzen nicht als statische „Linien auf einer Karte“ sondern als durch komplexe räumliche, zeitliche, soziale und kulturelle Prozesse geformt und somit als konstruiert und veränderbar. So kann Migration/Mobilität als eine eigene Perspektive verstanden werden, mit deren Hilfe politische und kulturelle Dynamiken, sowie Grenzen (borders) und Rassismus als Grenzziehung (boundaries) untersucht werden können. Besonders werden Machtverhältnisse und die Widerständigkeit einzelner Akteur*innen jenseits des Integrationsparadigmas in den Blick genommen. Nicht zuletzt ist Migration eines der Felder, in dem humangeographische Forschung unmittelbar zu gesellschaftspolitischen Debatten Stellung nimmt.
Format: Das Seminar arbeitet einerseits mit wissenschaftlichen Grundlagentexten zum Thema; andererseits werden literarische, journalistische und filmische Elemente eingesetzt, um vielseitige Zugänge zum Thema zu bieten. Das Seminar findet in präsenz statt, solange die pandemische Lage dies zulässt. Hybride Lösungen sind für Studierende mit Nachteilsausgleich/ Vorerkrankungen möglich.
Ziele: Studierende gewinnen einen Einblick in die aktuelle Migrations- und Grenzregimeforschung. Sie setzen sich eigenständig mit einem selbstgewählten Schwerpunktthema auseinander und schulen und erweitern so ihre sozialtheoretischen Kompetenzen.
Form der aktiven Teilnahme: Reflexionsübungen, Excerpte.
Wir empfehlen Ihnen, sich für das begleitende Kolloquium der Anthropogeographie anzumelden. Sie können in Absprache aber auch Termine in anderen Kolloquien (z-B. das Institutskolloquium) besuchen und sich die Teilnahme bescheinigen lassen.